„Eine SEO-Strategie kann durchaus auf ein A4 Blatt passen“

– Ein Gastbeitrag von Onlinemarketing-Experte Michael Glorius

Vorweg sollte gesagt sein, dass es die Eine SEO-Strategie, die für alle funktioniert, nicht gibt. Das Wort „Strategie“ kann schon hin und wieder beängstigend sein. Viele Makler und Vermittler assoziieren mit der Begrifflichkeit SEO-Strategie oft mächtige Budgets. Aber gerade das ist nicht immer von Nöten. Jeder Makler, Vermittler oder Dienstleister sollte eine klare SEO-Strategie genauso im Blick haben wie seine Umsatzziele. Eine SEO-Strategie kann durchaus auf ein A4 Blatt passen, gerade bei kleineren Versicherungsmaklern oder lokalen Dienstleistern bedarf es keinem 40-seitigen Strategiepapier.

Oberste Prämisse bleibt: Setz dich gezielt mit Deiner Webseite auseinander.

Jeder braucht ein Ziel

Grundsätzlich solltest Du schon vor dem Erstellen deiner eigenen Webpräsenz gründlich darüber nachdenken, was Du eigentlich mit deiner Seite erreichen möchtest. Das konkrete Ziel deiner Seite solltest Du definieren und am besten direkt aufschreiben. So hast Du immer einen Punkt, mit dem Du kontrollieren kannst, ob dein Fokus und deine Strategie noch richtig ausgerichtet sind.

Mögliche Ziele als Dienstleister können sein:

  • Leads über die Webseite zu generieren
  • Verkäufe bzw. Anträge direkt über die Webseite abschließen
  • Präsenz beim Kunden zeigen, also eine Visitenkarte
  • Lokale Positionieren mit z.B. einem Ladengeschäft

Wenn Du dein Ziel kennst, kannst Du anfangen deine Strategie zu entwickeln und die dafür geeigneten Maßnahmen ergreifen.

Wer geschickt analysiert, hat schnell eine solide Basis

Konkurrenzanalyse, Keyword-Recherche, Inhalt der Suchergebnisse und Seitenstruktur. Das ist lediglich eine Auswahl der Parameter, die einen signifikanten Einfluss auf deine Ergebnisse haben werden.

Was hat deine Konkurrenz mit deiner SEO-Strategie am Hut?

Es gibt ein großes Problem im Google-Ranking. Die Ressourcen sind begrenzt. Das bedeutet, dass es nur zehn Positionen auf der ersten Suchergebnisseite gibt. Diese Limitierung allein setzt schon voraus, dass Du schauen solltest, wer deine Wettbewerber sind und wie sie aufgestellt sind. Wenn Du ein Ziel hast und ein Keyword, auf dem Du eine Top-Position erreichen möchtest, dann steht das Wissen um die Top Ten der Suchergebnisse definitiv an oberster Stelle. Ein super Nebeneffekt der Konkurrenz-Analyse ist die Inspiration, die Du dir auf den Seiten der Wettbewerber abholen kannst.

  • Welche Inhalte bilden sie gut ab?
  • Welche Inhalte sind bei dir besser?
  • Was würdest du anders machen, um Kunden zu dir zu holen?

All das sind Fragen, die sich perfekt beim Stöbern auf den Seiten der Wettbewerber beantworten lassen.

Die richtige Keyword-Recherche

Die richtige Keyword-Recherche ist mindestens genauso viel Wert wie die Zieldefinition am Anfang. In meinem Selfmade-SEO Video-Kurs widme ich der Keyword-Recherche und Verwertung der Ergebnisse gleich mehrere Wochen.

Eine Keyword-Recherche ist grundsätzlich Rückwärts gerichtet. Das bedeutet, dass vergangene Daten von Suchvolumen und Trends herangezogen werden, um für die Zukunft Suchvolumen zu prognostizieren. Diese Herangehensweise hat einen kleinen Nachteil, denn es lässt sich keine Aussage für die Zukunft treffen. Vor einem halben Jahr hatte der Suchbegriff „Corona“ noch kein nennenswertes Suchvolumen, inzwischen sind es bis zu 20.000 Suchanfragen. Für die meisten Vermittler sollte das jedoch kein Problem darstellen.

Eine Keyword-Recherche macht allein aus dem Gesichtspunkt der Kommunikation Sinn. Viele Unternehmer sind sich nicht bewusst, welche Sprache ihre Kunden sprechen. Als Beispiel nehmen wir mal die Keywords „Versicherungsmakler“, „Versicherungsberater“ und „Versicherungsvermittler“. Für 90 % der Suchenden ist das alles das Gleiche, sie klicken auf das Ergebnis zu Versicherungs-XYZ + Sparte. Selbst Google hat mit der „match“-Funktion inzwischen begonnen, Inhalte zu verstehen und sie der Suchintention der User zuzuordnen. So kann es sein, dass ein Berater mit guten Inhalten zur  Berufsunfähigkeitsversicherung bessere Rankings für „Versicherungsmakler Berufsunfähigkeit“ erzielt als der Versicherungsmakler selbst.

Auch beim Suchvolumen wirst Du während einer Keyword-Recherche durchaus zurück in die Realität geholt. Oft gibt es für die gewählten Keywords kein signifikantes Suchvolumen oder das komplette Gegenteil ist der Fall und man legt sich auf einmal mit Check24 & Co. an. Auch das sind wichtige Erkenntnisse, die Du für Dich nutzen kannst. Für den ersten Fall solltest Du genau schauen, ob die Nische, die Du bedienen möchtest, wirklich groß genug ist oder vielleicht noch wächst. Ein Beispiel wäre hier die „Cyberversicherung“. Als Nische gestartet, kommt sie immer mehr in aller Munde. Wer hier von Anfang an gutes SEO betreibt, kann auch gegen große Vergleichsportale antreten. Im zweiten Fall sollten Alternativen gesucht werden, z. B. sogenannte Longtail-Keywords, die das Hauptkeyword und eine weitere Phrase enthalten. Hier kannst Du mit hochwertigen Inhalten auch gegen große Vergleichsportale punkten.

All diese Informationen bekommst Du durch eine fundierte Keyword-Recherche quasi geschenkt.

Die SEO-Strategie aus dem Status Quo herleiten

Du weißt jetzt was dein Ziel ist, was deine Konkurrenz treibt und welche Keyword-Basis Du nutzen kannst. Wenn Du schon eine eigene Webseite hast, hast Du sicher bei einem der drei vorangegangen Punkte irgendwo Optimierungspotential gefunden. Diese Punkte solltest Du mit in deine Strategie aufnehmen. Hast Du anhand der Analyse festgestellt, dass deine gesamte Seitenstruktur eine Überarbeitung benötigt, solltest Du genau das in deine SEO-Strategie einfügen, ebenso wie vermeintlich kleinere Optimierungen. Ein Beispiel dafür sind Optimierungen von Titel und Beschreibung. Nicht selten sind sie das Zünglein an der Waage.

Fazit

Wie bereits gesagt: Die eine SEO-Strategie, die in jedem Fall zum Erfolg führt, gibt es nicht. Aber die oben aufgezählten Punkte, aus denen Du deine individuelle SEO-Strategie erarbeiten musst, helfen dabei. So bist du zumindest bestens gerüstet, um deinen Webauftritt zu überarbeiten, neue Inhalte zu erstellen, technische Details zu optimieren und ungenutzte Potentiale auszuschöpfen. Jetzt musst du nur noch anfangen. Viel Spaß.