GDV mahnt steigendes Schadenpotenzial von Starkregen an

Starkregen, Klimagefahren

Unwetter mit schweren Niederschlägen (Starkregen) haben im Jahr 2016 fast zehnmal höhere Versicherungsschäden verursacht als noch im Vorjahr. So lautet das Ergebnis des aktuellen Naturgefahrenreports des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Demnach mussten die deutschen Versicherer im vergangenen Jahr rund 940 Millionen Euro für durch Starkregen verursachte Überschwemmungsschäden bezahlen. 2015 lagen diese Kosten noch bei 100 Millionen Euro.

Verzehnfachung der Starkregenschäden

Somit ist 2016 das Jahr mit den dritthöchsten Überschwemmungsschäden seit 1999. Lediglich die Jahre 2002 mit der Elbe Flut (1,8 Milliarden Euro) und 2013 mit Juni-Flut, Hagelstürmen und Orkanen (1,65 Milliarden Euro) waren noch teurer für dieVersicherungswirtschaft. „2016 hat erneut gezeigt, welche enormen Schäden Starkregen anrichten können. Noch nie haben Unwetter mitheftigen Regenfällen innerhalb so kurzer Zeit so hohe Schäden verursacht“, erklärte GDV-Präsident Dr. Wolfgang Weiler. Die beiden Sturmtiefs „Elvira“ (Ende Mai) und „Frederike“ (Anfang Juni) waren 2016 mit circa 800 Millionen Euro Versicherungsschaden die teuersten Starkregenereignisse seit 14 Jahren, wovon allein „Elvira“ 450 Millionen Euro auf ihr Schadenkonto verbuchte.
Das Problem: noch immer sehen viele Deutsche das Risiko, von Naturgefahren betroffen zu sein, als zu gering an. Weniger als die Hälfte aller Wohngebäude in Deutschland (40 Prozent) ist gegen Schäden durch Naturgefahren finanziell abgesichert. Dabei treten Überschwemmungsschäden laut GDV immer häufiger auch in Gebieten auf, die fernab von großen Flüssen oder Küsten liegen. Mittlerweile sind Starkregenereignisse bundesweit sogar für die Hälfte aller Überschwemmungsschäden verantwortlich.

Was sind die Ursachen?

Die Gründe für das zunehmende Schadenpotenzial starkregenbedingter Überschwemmungen sind zwar vielseitig, aber alle auf denselben Ursprung zurückzuführen: den Menschen. Sowohl die Ausweisung von neuem Bauland ohne ausführliche Prüfung der örtlichen Naturgefahren wie Senken oder Abhänge als auch die Versiegelung von immer mehr Oberflächen durch den Bau neuer Häuser, Straßen etc. sowie die Verdolung (Kanalisierung) vieler Flüsse und Bäche tragen dazu bei, dass Starkregenereignisse deutlich leichter Überschwemmungen herbeiführen als in der Vergangenheit. Über die unterschätzte Gefahr durch Starkregen und Sturzfluten berichtet Versicherungsexperte Konrad Marks ausführlich in seinem neuen Blog klimagefahren.de.
Insgesamt summierten sich die versicherten Schäden durch Naturgefahren im vergangenen Jahr auf über 2,5 Milliarden Euro. Damit liegt 2016 in der Summe nur knapp über dem Durchschnitt (2,4 Milliarden Euro Schäden pro Jahr) der Langzeitbetrachtung seit 2000. Laut GDV zeichne sich aber eine Verkürzung zwischen schadenarmen und schadenreichen Jahren ab. Dieser Eindruck bestätigt sich auch beim Blick auf die schweren Sommerunwetter 2017, welche die Versicherer bereits rund 600 Millionen Euro gekostet haben.
Erfahren Sie in unserer Produktübersicht, mit welchen Tarifen Sie Ihr Zuhause ganz einfach gegen Schäden durch Naturgefahren absichern können.

 

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