SEO 2020 – Ein Ausblick von Gastautor Michael Glorius

Was sich in der Suchmaschinenoptimierung ändert und was Sie unbedingt beachten sollten!

Onlinemarketing ist meine Leidenschaft, daher leite ich nicht nur den entsprechenden Bereich der Firma KVoptimal.de GmbH, sondern bin freiberuflich zusätzlich strategischer Online-Marketing-Partner mehrerer Versicherungsmakler. Viele Versicherungsmakler und -vermittler verstehen bei den ganzen Begriffen des Onlinemarketings nur Bahnhof. Meine Erfahrung zeigt aber, dass man durchaus auf offene Ohren stößt, wenn man es verständlich übersetzt. Das was der Vermittler ja auch in Bezug auf Versicherungen für seinen Kunden tut. Komplexe Inhalte verständlich erklären.

Heute geht es mir um einen gerade für Makler/Vermittler immer wichtigeren Teil des Online-Marketings: Die Search Engine Optimization (kurz SEO / übersetzt „Suchmaschinenoptimierung“) Trends für 2020.

Obwohl wir bei SEO eigentlich nicht von Trends sprechen. Denn SEO funktioniert nicht wie bei echten Trends, die kommen und gehen wie in der Mode. Was wir betrachten, ist lediglich eine weitere Tendenz der Suchmaschinen. So zum Beispiel im Thema „mobile first“: Das bedeutet, dass Du z. B. eine für mobile Geräte adäquate Ladegeschwindigkeit deiner Seite hast oder das Google alle Inhalte deiner mobilen Seite auch indexieren kann. Das Thema ist nicht neu, wird aber 2020 weiter in den Fokus rücken.

Rankingfaktor: Premium Inhalte

Nimm dir Zeit und erstelle Premium Content. Damit meine ich, deine Expertise zu Thema A oder Thema B nicht in einer halben Stunde in ein Word Dokument zu pressen. Premium Inhalte unterscheiden sich von eben beschriebenem Text erheblich im zeitlichen und damit auch finanziellen Aufwand. Wie das aussieht?

Kennst Du deine Zielgruppe, hast Du schon den ersten Schritt geschafft. Überlege nun:
„Was will meine Zielgruppe für Informationen?“
Nehmen wir beispielhaft das Thema „Hundeversicherungen“, Suchvolumen ca. 5.000 bis 10.000 Suchanfragen im Monat.

Jetzt könntest Du alles, was Dir zu Hundeversicherungen einfällt, aufschreiben und in einem Beitrag veröffentlichen. Vermutlich würde auch da ein einigermaßen brauchbares Ranking rauskommen, je nach Expertise. Fakt ist jedoch, wenn Du keine Zeit in eine Wettbewerbsanalyse steckst, werden Dir die Top 5 oder gar erste Seite der Suchergebnisse verwehrt bleiben. Schau Dir also genau an, was deine Wettbewerber schreiben. Welche Fragen werden beantwortet, die Du in deinem Beitrag vielleicht noch nicht berücksichtigt hast. Gibt es Punkte, die Du besser machen kannst? Wenn ja, schreib sie auf und füge sie deinem Beitrag hinzu. Dabei bewerte ich persönlich immer die Top 5 Beiträge. Bedeutet für dich, wenn fünf Wettbewerber-Texte mit einer Länge von durchschnittlich 1.000 Wörtern haben, dass Du diese erstmal durcharbeiten musst.

Wenn Du das Beste aus allen Beiträgen für deine Zielgruppe adaptierst, machst Du aus deinem Beitrag Premium Content. Zeitlicher Aufwand mindestens 6 bis 8 Stunden pro Beitrag.

Rankingfaktor: Nutzerzufriedenheit

„Focus on the user and all else will follow“, steht als erster von zehn Grundsätzen in der Google-Unternehmensphilosophie und bedeutet im übertragenen Sinne „Erst kommt der Nutzer, der Rest kommt von selbst“.

Google überträgt seinen obersten Grundsatz natürlich auch in den Suchalgorithmus. Deshalb sollte deine Seite eine hohe Nutzerfreundlichkeit an den Tag legen. Deshalb sollte deine Seite sowohl zu 100 Prozent auf mobile Endgeräte angepasst sein, als auch ein übersichtliches Menü aufweisen, welches in alle relevanten Bereiche führt.

Wie erfährst Du, ob deine Seite nutzerfreundlich ist? Genauso wie Google auch. Testen, Speichern, Wiederholen. Im Algorithmus etwas komplexer, für dich in Google Analytics sichtbar. Die wichtigsten Kennzahlen sind Sitzungsdauer (die Zeit, die ein Nutzer auf deiner Seite ist) und Absprungrate (daraus lässt sich ableiten ob der Nutzer gefunden hat, was er gesucht hat).

Rankingfaktor: SERP Snippet

Neben hochwertigem Inhalt honorieren Nutzer aussagekräftige Title Tags und Meta Beschreibungen. Daraus folgt eine bessere Bewertung durch Google. Titel und Beschreibung sollen dem Nutzer einen Eindruck vermitteln, ob das, was er bei dir zu sehen bekommt, für seine Such-Intention interessant ist.

Hat der Nutzer das Gefühl, dass du ihm das bieten kannst, was er sucht, hast du ihn an der Angel und er wird sich deine Seite ansehen. An dieser Stelle kommt der besagte Premium Content wieder ins Spiel, denn jetzt musst du liefern. Google merkt sich, dass du geklickt wurdest und passt jetzt auch genau auf, ob der User direkt wieder abspringt oder bei dir bleibt.

Ein Beispiel: Bekommt man von Google für seine Seite z. B. eine Ranking Position 3 für „Versicherungsmakler Hamburg“, hat aber den, für den Nutzer ansprechenderen Titel oder die „spannendere“ Beschreibung, merkt Google wie sich der Nutzer mit Position 3 auseinandersetzt und speichert ebenfalls die Sitzungsdauer auf der Seite. Hast Du mit deinem Content die Suchanfrage des Nutzers beantwortet, wird dir Google einen Schub nach vorn geben. Umgekehrt funktioniert das natürlich auch für das Verlieren von Rankingplätzen.

Rankingfaktor: Links

„Linkbuilding ist tot“ – wie oft ich das schon gelesen habe. Doch das stimmt nicht. Nach wie vor haben Links einen sehr hohen Stellenwert beim Thema SEO. Doch die Zeiten, in denen die Menge der Links und nicht die Qualität zählt, sind vorbei. Du solltest wählerisch sein, welche Backlinks Du setzt und von wem du Backlinks bekommen willst. Die Seite, auf die Du verlinkst, sollte deinen Beitrag stützen bzw. eventuell auftretende Fragen beantworten.

Beispiel: Du verlinkst in deinem Beitrag die Seites eines Kollegen, um ihn zu unterstützten, aber der Inhalt bietet deinem Leser keinen Mehrwert. Dafür gibt es nicht nur keine Pluspunkte von Google, sondern es kann sich sogar negativ auswirken, wenn Google durch das Nutzerverhalten feststellt, dass deine Leser irritiert sind und nach dem Link schnell abspringen.

Das gleiche gilt für Links, die auf deine Beiträge führen. Nimm nicht jeden Link an. Schau genau von wo der Link kommt, aus welchem Beitrag, in welchem Zusammenhang und ob Nutzer einen Vorteil aus der Verknüpfung ziehen. Interne Links dagegen hast du selbst in der Hand. Verlinke nicht jeden deiner alten Beiträge, beliebig in deine neuen Beiträge. Verknüpfe nur Beiträge, die sich inhaltlich ergänzen.

In jedem Fall solltest Du dich in deinen Nutzer hineinversetzen. Was würdest du noch wissen wollen, wenn du deinen Beitrag liest?

Fazit und Ausblick

Im Großen und Ganzen werden im Jahr 2020 bestehende Anforderungen an SEO weiter intensiviert. Googles künstliche Intelligenz RankBrain spielt dabei eine immer größere Rolle im Rankingalgorithmus.

Wer bisher hochwertige Inhalte produziert hat und diese mit einem treffenden Titel und ansprechender Beschreibung versehen hat, sollte darauf aufbauen. Auch eine Kernsparte ist in der Versicherungsbranche grundsätzlich positiv zu bewerten, zumal Google einen Expertenstatus ebenfalls honoriert. So arbeite ich bspw. gern mit einem großen Kernthema und einer dazu sehr umfangreichen Seite als Basis. Auf Grundlage dieser Basis kann man dazu passende Inhalte erstellen.

Über die Google Search Console und Google Analytics kann man sich Suchanfragen seiner eigenen Nutzer ansehen, die Interessen an weiterführenden Themen erkennen und neue Inhalte dazu passend erstellen.