Leitungswasserschäden bleiben Kostentreiber in der Wohngebäudeversicherung

Die Kosten für Leitungswasserschäden haben ein neues Rekordhoch erreicht. Erstmals haben die deutschen Versicherer laut Informationen des Gesamtverbandes der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) mehr als 3 Milliarden Euro für die Kostenerstattung aus Leitungswasserschäden gezahlt. Damit setzt der größte Kostentreiber in der Wohngebäudeversicherung seinen seit Jahren andauernden Anstieg fort und ist mittlerweile für mehr als die Hälfte der Gesamtausgaben verantwortlich.  

Während die Anzahl der Schäden über die vergangenen zehn Jahre weitestgehend konstant geblieben ist (1,1 Millionen Schäden in 2019), steigen die durchschnittlichen Kosten pro Schaden von Jahr zu Jahr weiter an und sind mittlerweile bei 2.881 Euro pro Fall angekommen. Zusätzlich zu den Schadensummen in der Wohngebäudeversicherung haben Leitungswasserschäden im Jahr 2019 Hausrat im Wert von 280 Millionen Euro zerstört.

Die Analysten des GDV konnten im Schadenaufkommen große regionale Unterschiede feststellen. Demnach sind Wohngebäude im Westen Deutschlands deutlich häufiger von Leitungswasserschäden betroffen als in den östlichen Bundesländer. Spitzenreiter sind hierbei Wohngebiete in den westdeutschen Metropolen Köln, Offenbach am Main,  Kassel und Mannheim mit bis zu 204 Prozent des bundesdurchschnittlichen Schadenaufkommens. Eine Erklärung dafür liefert Oliver Hauner, Leiter der Abteilung Sach- und Technische Versicherung des GDV: „Nach der Wiedervereinigung sind in Ostdeutschland viele Gebäude saniert worden. Dies dürfte einer der Gründe sein, warum die Schäden im Westen erheblich häufiger sind als im Osten.“

Hoher Sanierungsstau in deutschen Wohnhäusern

Die Absicherung von Wohngebäuden ist für die deutsche Versicherungswirtschaft seit vielen Jahren ein Verlustgeschäft. Viele Anbieter passen ihre Beiträge nicht oder nur zögerlich an, weil sie Angst haben Kunden zu verlieren. Auswertungen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) bestätigen die negative Entwicklung von Einnahmen und Ausgaben.

Doch Beitragserhöhungen sind aufgrund dieser Entwicklungen unvermeidbar und werden vermutlich auch in Zukunft notwendig sein. Die größten Kostentreiber in der Wohngebäudeversicherung sind zunehmende Unwetterschäden und ein hoher Sanierungsstau in deutschen Wohnhäusern. Viele Häuser in Deutschland sind alt und häufig leider unzureichend saniert. Marode Wasserleitungen sind deshalb keine Seltenheit. Nach Auskunft des GDV bricht in Deutschland alle 30 Sekunden ein Leitungswasserrohr (und das sind nur die gemeldeten Schäden).

Mehr Hintergrundinformationen zu den Entwicklungen und zum Schadenaufkommen in der Wohngebäudeversicherung finden Sie auf unserer Seite Mein Beitrag.